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Cannabis Arzt finden - Schweiz
October 21, 2025
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Inhalt

Cannabis Arzt finden - Schweiz

Viele Patientinnen und Patienten in der Schweiz stellen die Frage, welche Ärztinnen und Ärzte eine Behandlung mit medizinischem Cannabis überhaupt beurteilen und verschreiben dürfen. Seit 2022 ist dies grundsätzlich möglich, doch die gesetzlichen Rahmenbedingungen und der medizinische Alltag erfordern eine genaue Orientierung.

Dieser Leitfaden informiert darüber, wie man eine Ärztin oder einen Arzt findet, welche Kriterien bei der Auswahl eine Rolle spielen, welche Unterlagen für den Termin wichtig sind und welche Aufgaben Ärztinnen und Ärzte im Rahmen von Versicherungsanträgen übernehmen. Der Text beschreibt den Ablauf neutral und sachlich – ohne Therapieempfehlungen oder individuelle Behandlungshinweise.

Wer darf verschreiben?

In der Schweiz dürfen alle approbierten Ärztinnen und Ärzte medizinisches Cannabis verschreiben, sofern sie über die entsprechende Fachkompetenz verfügen und eine sorgfältige medizinische Abklärung durchführen.

In der Praxis haben bestimmte Fachrichtungen oft mehr Erfahrung mit cannabinoidbasierten Therapien, darunter:

  • Schmerzmedizin
  • Neurologie
  • Palliativmedizin
  • Psychiatrie

Wichtig ist: Die Beurteilung erfolgt immer individuell und ausschliesslich durch die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt. Dieses Dokument bietet keine medizinische Beratung und ersetzt keine Konsultation.

Hausarzt, Spezialist oder Telemedizin?

Ob der Weg über die Hausärztin, einen Facharzt oder eine telemedizinische Lösung geeignet erscheint, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Hausärztin/Hausarzt: Oft die erste Anlaufstelle, besonders wenn die Krankengeschichte bekannt ist. Hausärzte können bei Bedarf an Fachärzte überweisen, wenn eine spezialisierte Einschätzung erforderlich ist.
  • Fachärztin/Facharzt: Bei komplexen Erkrankungen wie Epilepsie, Multipler Sklerose oder schweren psychiatrischen Leiden kann eine fachärztliche Beurteilung notwendig sein.
  • Telemedizin: Einige zugelassene Schweizer Telemedizin-Anbieter bieten Beratungen zu medizinischem Cannabis an. Ob eine Fernkonsultation ausreicht, entscheidet immer die Ärztin oder der Arzt. Bei bestimmten Erkrankungen oder Erstabklärungen kann eine Untersuchung vor Ort erforderlich sein.

Wie finde ich qualifizierte Ärztinnen und Ärzte?

Es gibt verschiedene seriöse Wege, eine Ärztin oder einen Arzt zu finden:

  • Offizielle Register: Über die FMH (Foederatio Medicorum Helveticorum) lassen sich zugelassene Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz nach Fachgebiet und Ort suchen.
  • Kantonale Ärztegesellschaften: Viele Kantone führen eigene Verzeichnisse.
  • Spitalambulanzen: Universitäre Kliniken oder spezialisierte Ambulanzen verfügen oft über Fachwissen zu Cannabinoidtherapien.
  • Fachgesellschaften: Zum Beispiel in den Bereichen Schmerzmedizin, Neurologie oder Palliativmedizin.

Signale für Vertrauenswürdigkeit:

  • gültige Zulassung in der Schweiz (FMH-Eintrag),
  • klare Facharztausbildung und Praxisadresse,
  • nachvollziehbare Kontaktmöglichkeiten,
  • geregelte Nachsorgetermine,
  • transparente Datenschutzregelungen.

Warnsignale:

  • Versprechen einer „garantierten Verschreibung“ ohne Untersuchung,
  • fehlende Adresse oder ausschliesslich ausländische Kontaktmöglichkeiten,
  • keine Nachfrage nach medizinischer Vorgeschichte,
  • intransparente Bezahlmodelle.

Vorbereitung auf den Termin

Eine gute Vorbereitung erleichtert der Ärztin oder dem Arzt die Beurteilung. Empfehlenswert ist es, folgende Unterlagen bereitzuhalten:

  • Medizinische Vorgeschichte: Frühere Diagnosen, Arztberichte, Spitalunterlagen.
  • Bisherige Therapien: Welche Behandlungen wurden ausprobiert, mit welchen Ergebnissen?
  • Aktuelle Medikamente: Liste mit Dosierungen, um Wechselwirkungen zu vermeiden.
  • Behandlungsziele: Welche Beschwerden stehen im Vordergrund (z. B. Schlafprobleme, Schmerzen, Spastik)?
  • Monitoring-Werkzeuge: Schlaf-Tagebücher, Schmerzskalen oder vergleichbare Dokumentationen helfen, den Verlauf später zu bewerten.
  • ID und Krankenkassenkarte: Für Dokumentation und mögliche Kostengutsprache-Anträge.

Diese Beispiele dienen nur der organisatorischen Vorbereitung und ersetzen keine medizinische Beratung.

Gespräch in der Konsultation

Im Arztgespräch geht es um die Abklärung, ob eine Behandlung mit Cannabis in Betracht gezogen werden könnte. Dabei können folgende Themen angesprochen werden:

  • Einschätzung, ob die Beschwerden grundsätzlich zu Bereichen gehören, in denen Cannabis medizinisch erwogen wird.
  • Überblick über mögliche Darreichungsformen (z. B. Öle, Kapseln, magistrale Zubereitungen) – ohne Besprechung von Dosierungen.
  • Realistische Erwartungen: Cannabis ist keine Standardtherapie, sondern kann in bestimmten Fällen ergänzend eingesetzt werden.
  • Mögliche Nebenwirkungen und deren Überwachung.
  • Planung der Verlaufskontrollen und Nachsorge.

Nach der Konsultation: Wenn verschrieben wird

Wenn die Ärztin oder der Arzt eine Verschreibung ausstellt, geschieht dies auf einem Betäubungsmittelrezept. Dieses Rezept ist für eine Apotheke bestimmt und hat eine begrenzte Gültigkeitsdauer (in der Regel ein Monat).

Die Abgabe erfolgt ausschliesslich über Schweizer Apotheken und unterliegt strenger Kontrolle. Online- oder Auslandskäufe sind nicht erlaubt.

Versicherung und KoGu: Die Rolle des Arztes

Da medizinisches Cannabis in der Grundversicherung nicht automatisch erstattet wird, unterstützt die Ärztin oder der Arzt bei Bedarf den Antrag auf Kostengutsprache (KoGu).

Ein solcher Antrag kann folgende Elemente enthalten:

  • Diagnose und ärztliche Begründung,
  • Darstellung bisheriger Therapieversuche und deren Resultate,
  • medizinische Begründung, warum Cannabis in Erwägung gezogen werden kann,
  • geplantes Monitoring der Behandlung.

Der Patient oder die Patientin stellt die nötigen Unterlagen bereit. Ob eine Kostenübernahme bewilligt wird, entscheidet die Krankenkasse im Einzelfall.

Häufig gestellte Fragen

Kann jede Ärztin oder jeder Arzt Cannabis verschreiben, oder braucht es eine Spezialistin?
Grundsätzlich darf jede approbierte Ärztin und jeder approbierte Arzt verschreiben. In komplexen Fällen kann eine fachärztliche Einschätzung sinnvoll sein.

Wie finde ich Ärztinnen oder Ärzte mit Erfahrung?
Über FMH-Register, kantonale Ärztegesellschaften, Fachgesellschaften und Ambulanzen.

Ist Telemedizin möglich?
Ja, sofern die ärztliche Beurteilung dies zulässt. In manchen Fällen ist jedoch eine Untersuchung vor Ort erforderlich.

Welche Unterlagen sollte ich zum ersten Termin mitbringen?
Medizinische Berichte, Liste aktueller Medikamente, Behandlungsziele, Krankenkassenkarte, Ausweis.

Wie unterstützt der Arzt bei der KoGu?
Durch die Erstellung und Einreichung der erforderlichen medizinischen Unterlagen.

Was sind Warnsignale bei unseriösen Angeboten?
Garantierte Rezepte, keine Nachfrage nach Vorgeschichte, fehlende Schweizer Adresse, unklare Datenschutzangaben.

Schlussbemerkung

Das Finden einer Ärztin oder eines Arztes für medizinisches Cannabis in der Schweiz erfordert sorgfältige Recherche und gute Vorbereitung. Entscheidend ist, auf rechtliche Rahmenbedingungen, fachliche Qualifikation und transparente Abläufe zu achten.

Der Prozess umfasst die ärztliche Konsultation, gegebenenfalls die Ausstellung eines Betäubungsmittelrezepts und die Abgabe über Apotheken. Versicherungsfragen werden individuell geklärt, wobei die Ärztin oder der Arzt eine zentrale Rolle bei der medizinischen Begründung spielt.

Damit bleibt die Behandlung mit Cannabis in der Schweiz ein regulierter, ärztlich kontrollierter Prozess, der Patientensicherheit, Transparenz und gesetzliche Konformität in den Vordergrund stellt.

Enmedify Arzt

Enmedify besteht aus einem Team von führenden ärzten mit jahrelanger Erfahrung in der Cannabis-Therapie. Unsere Ärzte sind spezialisiert auf eine Vielzahl von Indikationen und verfügen über umfassende Erfahrung in der Behandlung mit medizinischem Cannabis.

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